skill.LAB:XR


Training der Pflege in Skills Labs

Um den vielfältigen Ansprüchen der pflegerischen Versorgung gerecht zu werden, bedarf es in der Pflegeausbildung komplexer Lernumgebungen, in denen theoretische Inhalte und praktische Übungen in Skills Labs simuliert werden. Dabei werden sowohl manuelle Fähigkeiten an lebensnahen Puppen als auch Kommunikation untereinander trainiert. In skill:LAB:XR knüpfen wir an diese Praxis an und untersuchen, ob der Einsatz erweiterter Realitäten zu einer Verbesserung der Ausbildungsqualität führt. 

XR in der praktischen Pflegeausbildung

Die sogenannten eXtended Reality (XR) Technologien stellen zusammen mit Augmented-Mixed- und Virtual-Reality eine der wesentlichen Schlüsseltechnologien der nächsten Jahre dar. Ob in der Bildung, der Telepräsenz, der Assistenzsysteme oder der Erweiterung von Shopping-Erlebnissen, durch XR-Technologien werden sich sämtliche Bereiche der Interaktion mit digitalen Systemen ändern.

Während zu den oben genannten Bereichen bereits eine Vielzahl von Projekten und angewandte Forschung besteht, konzentriert sich das vom IFAF Berlin geförderte Projekt skill.LAB:XR auf den bisher wenig erforschten Bereich des Einsatzes von XR insbesondere Augmented Reality mittels sogenannter AR-Brillen im Bereich der pflegerischen Ausbildung in skills labs.

In Kombination mit Extended-Reality-Technologien können die Lernenden durch ein Training mit immersiven Technologien automatische und routinemäßige Fähigkeiten einüben und einen sicheren Umgang trainieren. Durch sich wiederholende Bewegungsabläufe und die ruhige Lernumgebung werden Fertigkeiten im Gehirn besser verknüpft und im Gedächtnis behalten.

Pflegerische Szenarien entwickeln und erproben

Bisher ist jedoch weitestgehend unklar, welche pflegerelevanten Kompetenzen sich in einer erweiterten Umgebung trainieren lassen. Das Projekt knüpft hier an und erprobt XR-Trainingssimulationen und evaluiert anschließend die Kompetenzentwicklung. Geplant ist, unter Einsatz der fachlichen, technischen und auch künstlerischen Möglichkeiten bis zu drei typische pflegerische Szenarien zu entwickeln. Die ausgewählten Szenarien sind die venöse Blutentnahme, das Legen eines transurethralen Blasenkatheters sowie das Legen einer oronasalen Magensonde. Zum Erlangen dieser qualifizierten Handlungskompetenz ist ein Training in der Lehre unabdingbar. Entsprechend des Szenarios werden dabei Patient:innenreaktionen wie Kopfbewegungen, Husten, Nachfragen und haptisches Feedback beispielsweise ein Widerstand beim Einführen eines Schlauches simuliert.

Lernerfolge und User Experience

Ziel des Forschungsprojektes ist es, den zukünftigen Einsatz von XR in der pflegerischen Ausbildung zu erproben und zu evaluieren. Im Vordergrund stehen dabei Vorteile und Herausforderungen, die sich aus dem Einsatz von Extended Reality in gesundheitsbezogenen Trainingsszenarien ergeben. Weiterhin soll herausgestellt werden, inwieweit unterschiedliche Lerntypen von dem Lehrangebot der XR-Anwendung profitieren. Dabei wird sowohl die Zufriedenheit der Nutzenden als auch der Lernerfolg, evaluiert mittels objective structured clinical examination, berücksichtigt.