skillDAC

Kompetenzprofile in der Games-Branche

Der weltweite Markt für Games ist befindet sich im Aufschwung; in 2017 sollen insgesamt 97 Milliarden Euro Umsatz erreicht werden (Quelle: McKinsey). Die Games-Branche entwickelt dementsprechend einen wachsenden Bedarf an hoch qualifizierten Experten - in allen Bereichen. Um eine nachhaltige und bedarfsgerechte Qualifizierung für die verschiedenen Berufsfelder in der Spieleentwicklung sicherzustellen, muss jedoch klar sein, welche Arbeitsfelder überhaupt existieren und welche Kompetenzen für die jeweiligen Tätigkeiten benötigt werden.

Im Rahmen einer Vorstudie wurden in Ausschreibungen der Games-Branche über 1.000 Job-Titel identifiziert, vom „Ground Breaking Developer“ bis hin zum „Experienced Industry Guru“. Nicht selten wird dabei nach Personen mit „mindestens 5 Jahren praktischer Erfahrung“ gesucht, oder nach „leidenschaftlichen Spielern“. Viele Unternehmen entwickeln zwar hochwertige Spiele, können aber kaum explizieren, welche Ressourcen sie genau hierzu benötigen.

Bislang fehlten hierzu belastbare Studien, was sowohl Bildungsanbieter als auch Unternehmen belastet und in der notwendigen Professionalisierung ihrer Personal- und Ausbildungspolitik hindert. Unter anderem hierdurch bleibt die Produktivität in der Games-Branche, das zeigen auch die teilweise niedrigen Löhne, verbesserungswürdig.

Die Studie skillDAC hatte deshalb zum Ziel, die diversen Berufsbezeichnungen und die konkreten Arbeitsfelder hinter ihnen zu identifizieren. Dabei wurden die Arbeitsprozesse und insbesondere die hierbei benötigten Kompetenzen analysiert. Hierzu führte das GAME CHANGER Institute ausführliche Interviews bei kleineren bis größeren Entwicklern durch und befragte Facharbeiter und Verantwortliche zu Entwicklungsprozessen und notwendigen Fähigkeiten.

Die benötigten Kompetenzen wurden in den Interviews zwar insgesamt deutlich, können von den Facharbeitern aber häufig nicht direkt expliziert werden: Gutes Design sei häufig ein “Gefühl”, eine „Vorstellung“ oder eine “Ahnung”, die auf „Erfahrung“ zurückgeht. Auffällig war auch, dass mehr als 90% der konkret genannten Kompetenzen aus dem Bereich der „sozial-kommunikativen“, der „personalen“ sowie der „aktivitäts- und umsetzungsorientierten“ Kompetenzen“ stammen (Definition nach Erpenbeck und Rosenstiel, 2007). Eher selten äußerten die Befragten fachlich-methodische Kompetenzen. Letztere seien zwar „unverzichtbar“, aber insgesamt für die langfristige Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter im Unternehmen weniger wichtig als überfachliche Kompetenzen.

Die Ergebnisse der Studie skillDAC erlauben einen tieferen Einblick in die Arbeitswelt der Spieleentwicklung, welche bislang weitestgehend unerforscht ist. Das Wissen über benötigte Kompetenzen ist eine gute Basis für die Etablierung von kompetenzorientiertem Personalmanagement sowie eine hochqualitative Ausrichtung von Ausbildungsangeboten. Entsprechend flossen die Erkenntnisse auch in den Bachelor-Studiengang Game Design ein.

Die Studie skillDAC wurde durch die Kommission für Forschung und wissenschaftlichen Nachwuchs (FNK) an der HTW Berlin finanziert und zwischen 07/2013 und 06/2014 durchgeführt.